„Reclaiming Mittelland“ startet 2021 in die ZuKunst.
Open-Island inspirierte das hannoversche Leuchtturmprojekt und startet nun die Umsetzung mit diesen 5 Floats:
Was geht auf Hannovers Gewässern?
Unser „floating future lab“ erkundet prototypisch die Möglichkeiten und Probleme regionaler Gewässernutzung.
Von der Konstruktion über Energieautarkie und 12V-Veranstaltungstechnik über schwimmende Ertragsgärten und biologische Gewässerreinigung bis hin zu innovativen Wohnformen auf dem Wasser erforschen wir das Themenspektrum und bauen in der Inselwerft die Prototypen dafür.
Gemeinsam mit spontanen Freiwilligen und interdisziplinären Fachleuten, mit internationalen Makern und engagierten Menschen aller Art entsteht ein Portfolio ungewöhnlicher Schwimmobjekte.
Mitmachen?
In dieser Insel-Saison haben wir schon viele Veranstaltungen und MakerCamps gehabt:
- Cocreation – offene MakerCamps
Architektur – Ausstellung „ins Blaue“
Theater – „TheaterFormen“ Performance
LiveMusik – Konzerte an Land + zu Wasser
Innovation – Open-Source Entwicklungen
Stadtentwicklung – Pläne + Diskussionen
UmweltBildung – Angebote für Schulen
for-future – Netzwerke + Aktionen
Nachhaltigkeit – Utopie-Konferenz
Social Art – Yeah, wir haben den SocialArt Award 2021 gewonnen!
Film – wir drehen eine Schwarmfilm-Doku
Kino – Am 30.9. startet der Kinofilm „Träum weiter“, eine Doku u.a. über „Open-Island“
Und jetzt erweitern wir das Team mit coolen Leuten für den Herbst und 2022. Open-Island ist soziokratisch organisiert nach diesen sechs Themenfeldern:
Wenn Dich ein Aktions-/Lernfeld besonders interessiert oder Du einfach mal generell reinschnuppern willst, schreibe formlos an post@open-island.org – oder treffe uns bei einer der nächsten Veranstaltungen.
Projektbeschreibung
Nach Jahren der Planung und Projektentwicklung kommen in diesem Vorhaben verschiedene Initiativen zusammen, die sich mit dem Leben und Wirtschaften auf dem Wasser, mit kulturellen und sozialen Innovationen, mit globalen Fragen des Klimawandels und der Ernährungssicherheit beschäftigen.
Seit jeher verbinden die Wasserwege Menschen und Städte, Ideen und Wirtschaftsräume. Das ambivalente Verhältnis zwischen Mensch und Natur zeigt sich selten so deutlich, wie an Flüssen, die lange unkontrolliert den Dreck der Zivilisation schlucken und ins ferne Meer abtransportieren mussten. Die Situation dieser Lebensadern hat sich glücklicherweise vielerorts verbessert und es ist an der Zeit, die sensible und nachhaltige Nutzung und den Schutz der Gewässer neu zu denken. Dazu soll in Hannover ein schwimmendes Zukunftslabor entstehen, das Informationen und Innovationen zu diesem Thema sammelt und diskutiert und als urbaner Möglichkeitsraum auch die kulturellen und sozialen Funktionen einer neuen WasserKultur für die Stadtgemeinschaft erprobt und untersucht.
„Reclaiming Mittelland bringt Kunst und Kultur aufs Wasser! Dafür holen wir die spannendsten Kultur-Boote Europas nach Hannover: Von schwimmenden Jugendzentren, Galerien, Bibliotheken und Museen, über Radiostationen und Gärten auf Flößen zu den wildesten Projekten von Einzelkünstler*innen und Freaks. (…)“
Auszug aus der Projektbeschreibung in Hannovers Bidbook 2 zur Europäischen Kulturhauptstadt
Mit diesem Projekt bewarb sich Hannover zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025.
Auch ohne den Titel will der „Makers For Humanity e.V.“ das Vorhaben gemeinsam mit der Stadt Hannover zumindest in Teilen und Schritten umsetzen. Basierend auf unseren langjährigen Projekterfahrungen laden wir interessierte Menschen, Gruppen und Partner ein, zunächst eine motorisierte Schwimminsel zu bauen und gemeinsam zu nutzen.
„Reclaiming Mittelland“ ist Hannovers Chance, seine Wasserflächen neu zu entdecken und kreative, umsetzbare Nutzungskonzepte zu entwickeln und ergebnisoffen zu testen.
In späteren Projektteilen bis 2025 können Veranstaltungstouren über Wasserwege, eine FlowParade mit zahlreichen Gefährten, TalkShows und JamSessions an Bord, ein internationaler „Flow-Wettbewerb“, Artist Residencies und vieles mehr realisiert werden – abhängig von Partnern, Finanzierung und dem „Flow“ dieses kooperativen Prozesses.
Aber eins nach dem anderen… willkommen an Bord der hannoverschen Zukunfts-Insel:
Projektschritt 1: „ZuKunst“, 2021
Los geht´s mit „ZuKunst – floating future lab“, einer 18 qm großen schwimmenden Schwimmplattform mit wetterfestem Pavillon, die von allen Beteiligten als Schwimmbühne, Multimedia-Studio, Ausflugsboot oder Coworking-Space für nachhaltige Entwicklung genutzt werden kann. In diesem Zukunftslabor sollen aus wilden Ideen konkrete Prototypen werden.
Die geplanten Aktivitäten 2021:
- Wir bauen eine schwimmende Zukunfts-Insel mit interessierten Menschen, Gruppen, Partnern.
- Der Inselbau selbst und die möglichen Nutzungen sind Lern- und Spielfeld für Insel-Partner.
- Die Zukunftsinsel lädt regionale Akteure ein, ihre Nachhaltigkeits-Angebote auf der Insel und einer begleitenden Online-Plattform zu präsentieren und diskutieren, zu vernetzen und zu verbreiten.
- Kooperativ entsteht das Kulturprogramm auf und mit der Insel, an den Ufern und in Onlineformaten.
- Erlebnisorientierte Bildungs- und Freizeitangebote begleiten die Teilbereiche der Zukunftsinsel.
- Diese erste Insel soll ein hybrides ZukunftsLabor werden, ein schwimmendes Klassenzimmer und kultureller Möglichkeitsraum. Eine Gemeinschaft von Zukunftsgestalter*innen aller Altersstufen, Hintergründe und Fachgebiete sowie ein regionaler Freizeitspaß für Kinder, Erwachsene, Familien und Gruppen.
Hintergrund
Seit dem future-raft zur EXPO2000 und den schwimmenden Gärten am Rathaus 2009 +19 hat der Verein mit seinem Open-Source Bauplan schwimmender Recycling-Inseln „Open-Island“ die internationale Verbreitung multifunktionaler Schwimminseln mitgeprägt. Nach Projekten in Indien, Thailand und dem Bundesgebiet konzentrieren die Makers For Humanity ihre Insel-Aktivitäten nun in Hannover. Das in Deutschland einzigartige schwimmende ZukunftsLabor kann zum festen Bestandteil unserer Stadtkultur werden und gleichzeitig wichtige Impulse in alle Welt ausstrahlen.
Nachhaltigkeit und Kultur, humanitäre Low-Tech Lösungen und Community-building sind die inhaltlichen Schwerpunkte der schwimmenden Zukunfts-Insel.
Konstruktion
Der „Open-Island“ Bauplan für schwimmende Recyclinginseln wurde 2012-18 in Indien und Deutschland entwickelt. Für 4-10 t Auftrieb sorgen Schwimmkissen mit gewässerneutralen PE-Industrie–abfällen. Diese tragen ein sechseckiges Metallgerüst, das mit dem Deck aus Holzresten eine18 qm große Plattform bildet. Darauf werden je nach Funktion unterschiedliche Aufbauten installiert. Mehrere dieser Inselmodule bilden eine beliebig erweiterbare Open-Island.
Für „ZuKunst“ werden Konstruktionsänderungen bei den Schwimmkörpern und eine Neuentwicklung der Aufbauten erforderlich, um sicher und genehmigungsfähig damit arbeiten zu können. Zudem soll eine autarke Energieversorgung und ein Biomasse-Kreislaufsystem installiert werden.
Team + Struktur
Das partizipative Vereinsprojekt ist nach dem Prinzip der Soziokratie in thematischen Arbeitsgruppen strukturiert, deren Vertreter*innen die Ideen und Bedürfnisse in den zentralen Inselrat tragen.
Dort wird das Gesamtprojekt entwickelt und vereinbart. Entscheidungen fallen im Konsent-Prinzip, sodass alle Positionen Gehör finden und schwerwiegende Bedenken ausgeräumt werden können. So ist maximale Partizipation und Transparenz bei gleichzeitiger Entscheidungsfähigkeit gewährleistet.
Das Projekt ist gemeinwohl- statt profitorientiert, Projektergebnisse sollen Open-Source geteilt werden.
Inhalt + Programm
Inhaltliche Schwerpunkte des ZukunftsLabors sind Kultur, Bildung und Nachhaltigkeit.
Die Bildungsformate 2021 beinhalten ein Grundschulprogramm zur Umweltbildung, den Insel-Bau in Workshops, Inseltalks und Präsentationen regionaler Nachhaltigkeitsakteure sowie Partnerprojekte. Die begleitende Onlineplattform steht zur Vernetzung und für digitales Coworking zur Verfügung.
Im Kulturbereich wird die mobile Insel zur Schwimm-Bühne. Im ersten Jahr wollen wir mit Partnern verschiedener Sparten coronakonforme Veranstaltungsformate entwickeln und testen: hybride Bordveranstaltungen und Konzerte oder Inselkino fürs Uferpublikum, gestreamte Aufführungen oder Inseltalks und vielleicht eine Schlauchboot-Parade mit Insel-Bar?
Das ZukunftsLabor vermittelt an Bord und online „for-future“-Inhalte und stellt im regionalen „urban-futures“ Partnerverbund existierende Angebote für nachhaltiges Alltagsleben in Hannover vor.
Finanzierung +
Realisierung
„ZuKunst“ wird vom Makers For Humanity e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover ergebnisoffen entwickelt und organisiert.
In seinen langjährigen Inselprojekten arbeitete der Verein stets mit „Social-Capital“, der Summe an erforderlichen Werten für die Zielerreichung. Neben dem immer anteilig erforderlichen Finanzkapital werden hierbei auch nichtmaterielle Werte wie Engagement und Know-How berücksichtigt. Materialspenden und Partnerkooperationen wirken sich ebenso auf das mehrschichtige Projektbudget aus. Und nicht zuletzt steigt der Wert des Projektes mit der Fülle an Interaktion von engagierten Menschen und Gruppen, öffentlichen Einrichtungen, Medien und Unternehmen.
All diese Stakeholder gemeinsam machen die Gesellschaft aus und schöpfen aus ihrer interdisziplinären Zusammenarbeit den MehrWert der Zukunftsinsel.
Diese ungewohnte Arbeitsweise bedingt natürlich einen hohen Kommunikationsaufwand und kann nicht linear top-down geplant werden. Aber so ist das eben mit der Zukunftsgestaltung, wir können uns den vermuteten Idealen nur schrittweise und prototypisch nähern.
Im künstlerischen Schaffen ist dies eine ganz normale Arbeitsweise und für Hannover, seine Bewohner*innen und Akteure wird auf diese Weise ein kreatives Spiel- und Lernfeld für soziale Innovationen und nachhaltige Lebensfreude eröffnet, an der Viele teilhaben können.
Eine engagierte, diverse Insel-Community kann die Zukunftsinsel (und viel mehr) realisieren und für eine vielseitige, dauerhafte Nutzung auf Hannovers Gewässern verstetigen.
Roadmap +
Mitmachen
Ein Projekt der
in Zusammenarbeit mit
Im April 2021 soll „ZuKunst“ öffentlich starten. Das Teambuilding in Coronazeiten muss leider überwiegend digital bzw. hybrid erfolgen. Dazu bereitet der Makers For Humanity e.V. eine digitale Coworking-Plattform mit geeigneten Open-Source Tools vor, über die sich die Projektteilnehmer*innen informieren, vernetzen und zur Planung organisieren können.
Interessierte können sich hier schon jetzt für das digitale Starterpaket und die Insel-News anmelden, sodass sich beim Kickoff im April schnell die Projektteams finden und loslegen können.
Über konkrete Termine, Kommunikationskanäle, den Hintergrund und mögliche Ziele werden wir zeitnah an dieser Stelle und auf unserer Community-Plattform berichten.
Herzlichen Dank für Dein/Ihr Interesse und willkommen an Bord!
i.A. Joy Lohmann für Makers For Humanity e.V.